Jüdisches Kulturerbe in Regensburg. Treffen der „SPP-Nachwuchsgruppe“ im Oktober 2023
Nach dem ersten Treffen an der Technischen Universität Braunschweig im Februar 2023 und einer Sektion während des Großen Forums in Schwäbisch Gmünd im Juni 2023 trafen sich die wissenschaftlichen Mitarbeitenden im DFG-Schwerpunktprogramm 2357 Jüdisches Kulturerbe am 24. und 25. Oktober 2023 zu ihrem dritten Workshop in Regensburg. Die Treffen vor Ort sind neben regelmäßigen Online-Treffen zu einer Plattform für den intensiven Austausch innerhalb des SPPs geworden.
Der Workshop in Regensburg wurde auf Einladung des Projekts „Vielfältige Quellen, geteilte Geschichte. Das jüdische Kulturerbe des Mittelalters im zeitgenössischen Diskurs“ durchgeführt. Die Projektmitarbeitenden Dr. Astrid Riedler-Pohlers und Susanne Weigand hatten ein informatives Programm rund um den thematischen Schwerpunkt „Jüdisches Kulturerbe in Regensburg“ zusammengestellt, das sie zum Teil selbst thematisch mit einem Überblick über die Geschichte der jüdischen Gemeinde, dem Teilprojekt zu den Grabstein-Spolien aus dem ehemaligen mittelalterlichen jüdischen Friedhof und der Repräsentanz jüdischer Einwohner Regensburgs in historischen Urkunden, Gerichtsbüchern, Ratsprotokollen und anderen Dokumenten gestalteten. Die von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde im Zuge des vorgenannten Projekts selbst erarbeitete Ausstellung zu Teilaspekten ihrer eigenen Geschichte bildete einen Kern der Veranstaltung. Laura Marie Steinhaus referierte zur Repräsentation jüdischer Lebenswelten im Bildungskontext der UNESCO und Laura Brüggemann präsentierte den jüdischen Gebrauchsfilm, insbesondere anhand von Aufnahmen aus DP-Camps in der Nachkriegszeit. Neben den Fachvorträgen und der intensiven thematischen Diskussion bot sich Gelegenheit, die Arbeit der Nachwuchsgruppe zu organisieren, Fortbildungen nach- und vorzubereiten und eine Struktur für die Bearbeitung des Jahresthemas des SPP zu erarbeiten.
Ergänzt wurde der Workshop durch zwei Führungen: Bei der ersten stellte uns Herr Dieter Weber, der dort immer wieder Gruppen führt, das neue jüdische Gemeindezentrum vor. Es vereint Elemente der über 100-jährigen jüdischen Geschichte auf dem Grundstück und dient als Verbindung zwischen dem Altbau – einem Rest des 1912 errichteten Komplexes aus Synagoge und Gemeindehaus – und dem von Staab Architekten entworfenen und 2019 eingeweihten Gemeindeneubau mit Synagoge. Die zweite Führung bildete die von der Stadt Regensburg und der Touristeninformation durchgeführten Stadtführung „,Zachor – Erinnere Dich!‘ – Das jüdische Regensburg“, die über das „document Neupfarrplatz“ und andere historische Orte führte.
Die Teilnehmenden danken der Jüdischen Gemeinde Regensburg für die Unterstützung bei der Durchführung der Veranstaltung, die herzliche Aufnahme in ihren Räumen und die Betreuung. Besonderer Dank gilt hierbei der Vorsitzenden Ilse Danziger, Vorstandsmitglied Irina Gaydar und Elena Semmler. Auch bedanken wir uns bei Dr. Astrid Riedler-Pohlers und Susanne Weigand für die hervorragende Organisation des Workshops.
05. Dezember 2023