Ziele und Aufgaben der Gesellschaft sind:
- Dokumentation und Erforschung der bildungspolitischen Arbeit Leo Kestenbergs
- Erfassen sämtlicher Veröffentlichungen Kestenbergs
- Zusammenarbeit mit Personen, Institutionen und Archiven, die in der Kestenberg-Forschung oder in der historischen musikpädagogischen Forschung tätig sind
- Zusammenfassen der nationalen und internationalen Aktivitäten zur Erforschung von Leben, Werk und Wirkung Kestenbergs
- Zugänglichmachen der Ergebnisse aus Forschung und Praxis
- Aufbau eines globalen Netzwerkes zur Herstellung von Kontakten
- Pflege des internationalen wissenschaftlichen Austauschs
- Durchführung von wissenschaftlichen Kongressen sowie interdisziplinären und institutionsübergreifenden Projekten
- Herausgabe von Veröffentlichungen aus der Kestenberg-Forschung
Forschende
Europäisches Zentrum für Jüdisches Musik
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Luisa Klaus
Europäisches Zentrum für Jüdisches Musik
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Net Olam – Jüdische Friedhöfe im Fokus von Antisemitismus und Prävention
Die mehr als 2.000 jüdischen Friedhöfe in Deutschland bilden ein reiches kulturelles und religiöses Erbe; in vielen Gemeinden ist der Friedhof oft die einzig sichtbare Erinnerung an die jüdische Geschichte des Ortes. Jüdische Begräbnisstätten sind, für eine Minderheit existenziell, auf Dauer angelegt: „Bet Olam“, Haus der Ewigkeit. Die zahlreichen Übergriffe zeigen jedoch, dass sie verletzliche Orte sind. Diese Angriffe richten sich ausdrücklich nicht gegen Einzelpersonen, sondern gegen die gesamte jüdische Bevölkerung – gegen die Lebenden und sogar gegen die Toten. Hier setzt das auf vier Jahre (2021-2025) angelegte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt Net Olam an, mit dem Ziel, Konzepte zum Schutz jüdischer Friedhöfe zu erarbeiten.
Auf der Grundlage einer umfassenden Datenerhebung wird das tatsächliche Ausmaß von Friedhofsschändungen erstmals für ganz Deutschland und mit einem Schwerpunkt auf der Zeitspanne seit 1945 ermittelt. Diese Informationen bilden die Basis für weitere Forschung und gleichzeitig für die Erarbeitung von Handreichungen zur Vermittlung bis hin zu konkreten Ansätzen zum Schutz gefährdeter Objekte (Grabsteine/Einfriedungen). Ein Ziel des Projekts ist die Stärkung der bestehenden zahlreichen Initiativen zum Schutz und zur Erhaltung jüdischer Friedhöfe. Gemeinsam mit lokalen Heimatforscher:innen, Lehrer:innen und an jüdischen Friedhöfen Interessierten wollen die Projektpartner ein nachhaltiges, breites Kompetenznetzwerk aufbauen.
Im Teilprojekt Schändung jüdischer Friedhöfe in Deutschland: Systematische Erhebung, Analyse und Aufbau eines präventiven Netzwerks untersucht das Steinheim-Institut Angriffe auf jüdische Friedhöfe und wertet Hinweise auf rechtsextreme Diskurse aus. Durch Archivrecherche, Auswertung großer digitaler Zeitungskorpora sowie den Austausch mit Experten und Expertinnen vor Ort und den Landesverbänden jüdischer Gemeinden soll eine möglichst vollständige Erhebung antisemitischer Angriffe bis in die heutige Zeit erfolgen.
Im Teilprojekt Gedenken, Mahnen, Lernen – Jüdische Friedhöfe als Orte der Erinnerungslandschaft untersucht die Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa an der TU Braunschweig die Rolle und zukünftige Möglichkeiten für jüdische Friedhöfe als Teil der Erinnerungstopographie. Wem „gehören“ verwaiste jüdische Friedhöfe, wer fühlt sich zuständig, wer pflegt und schützt sie vor Angriffen?
Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) untersucht im Teilprojekt Schändungen jüdischer Friedhöfe in Bayern – Schadensbilder, Ausmaß, historischer Kontext, Analyse anhand von Fallbeispielen die konkreten Folgen der Schändungen für den Bestand der Grabmäler und den mikrohistorischen Kontext der Schändungsereignisse. Die Schadensbilder werden in einer innovativen Onlinedatenbank beschrieben und damit erstmals als statistisch auswertbare Daten über Art, Qualität und Ausmaß der Schäden in jüdischen Friedhöfen erfasst. Das Teilprojekt kooperiert eng mit dem 2020 vom BLfD gestarteten Projekt Erfassung jüdischer Grabmäler in Bayern zur umfassenden Dokumentierung der ca. 80.000 Grabsteine in den 124 jüdischen Friedhöfen Bayerns.
Förderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie „Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus“. Das Projekt ist eingebunden in das Metaprojekt „Forschungsnetzwerk Antisemitismus im 21. Jahrundert – FONA21“ am Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin.
Partner
Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte
Universität Duisburg-Essen
Edmund-Körner-Platz 2
45127 Essen
Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa
Technische Universität Braunschweig
Pockelsstr. 4
38106 Braunschweig
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Schloss Seehof
96117 Memmelsdorf
Weitere Forschende
Prof. Dr. Sarah M. Ross
Sprecherin des SPP 2357 „Jüdisches Kulturerbe“
Europäisches Zentrum für jüdische Musik, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Dr. Sascha Wegner
Leitung der Koordinierungsstelle
Europäisches Zentrum für jüdische Musik, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover