Call for Papers

Publikationsreihe des DFG-Schwerpunktprogramms 2357 “Jüdisches Kulturerbe” – Band 2: Jüdisches Kulturerbe Autorisieren – Interdisziplinäre Perspektiven

Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen, die kulturelle Identitäten, deren Erhalt und Aneignung betreffen, widmet sich der geplante Sammelband den vielschichtigen Kontexten jüdischen Kulturerbes. Dabei werden interdisziplinäre Diskurse unter dem Aspekt der Autorisierung von jüdischem Erbe in den Mittelpunkt gerückt: Wer autorisiert Praktiken und Artefakte als kulturelles Erbe und wie kommen diese Zuschreibungen zustande? Den (fach-)spezifischen Diskursen liegen kulturelle, politische, religiöse oder soziale Interessen zugrunde, in deren Interaktion sich Aushandlungs- und Legitimierungsprozesse von Sprecher:innenpositionen widerspiegeln. Die Beiträge sollen beleuchten, wie jüdisches Kulturerbe in verschiedenen Kontexten interpretiert und repräsentiert wird, und welche Herausforderungen und Chancen sich hieraus für jüdische Gemeinschaften, Forschende, sowie kulturpolitische und staatliche Akteur:innen bieten.

Im Rahmen der Publikationsreihe „Jüdische Gegenwart. Beiträge zu jüdischen Lebenswelten in Deutschland und Europa“, angegliedert an das DFG-geförderte Schwerpunktprogramm 2357 „Jüdisches Kulturerbes“, freuen wir uns über Beitrags-Vorschläge zum Thema Autorisierungen jüdischen Kulturerbes. Mit diesem Call for Papers möchten wir – die Gruppe der Nachwuchswissenschaftler:innen im SPP2357 – alle interessierten Wissenschaftler:innen, die im weitesten Sinne zu jüdischem Kulturerbe forschen und sich in ihrer frühen Promotions- und Postdoc-Phase befinden, einladen, sich aktiv an der Diskussion über die Autorisierungen des jüdischen Kulturerbes zu beteiligen.

Unter der Berücksichtigung interdisziplinärer Ansätze, insbesondere der Critical Heritage Studies, soll der Sammelband eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit den dynamischen Prozessen bieten, die das jüdische Erbe prägen. Die Publikation wird sich drei Schwerpunktthemen widmen, die verschiedene Ebenen der Kulturerbeautorisierung in den Blick nehmen werden:

  1. Kulturerbeinstitutionen und staatliche Institutionen als autorisierende Kraft im Authorized Heritage Discourse (AHD) ‚jüdisches Kulturerbe‘
  2. Wissenschaften als autorisierende Kraft im AHD ‚jüdisches Kulturerbe‘
  3. Kulturerbeautorisierung jenseits des AHDs ‚jüdisches Kulturerbe‘

Auch Artikel, die sich auf innovative Weise mit den Prozessen der Kulturerbeautorisierung jenseits der genannten Schwerpunktthemen beschäftigen, sind willkommen. Die Artikel können sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache verfasst werden und sollten eine maximale Länge von 30.000 Zeichen, einschließlich Leerzeichen und Fußnoten, nicht überschreiten. Die Verantwortung für das fachliche Sprachlektorat liegt bei den Autor:innen.

Bitte senden Sie Ihre Abstracts (Word- oder PDF-Datei, maximal 250 Wörter) unter Angabe der Anzahl etwaiger Abbildungen (farbig/schwarz-weiß) bis zum 23. Februar 2025 an folgende E-Mail-Adressen:

frantz.blessing@ph-gmuend.de und samuel.weigel@hmtm-hannover.de

Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und auf eine spannende Auseinandersetzung mit dem Thema.

  • Einreichung der Abstracts: 23. Februar 2025
  • Einreichung der Artikel: 16. Juni 2025

Herausgeber:innen

Frantz! Blessing, frantz.blessing@ph-gmuend.de; Mirko Przystawik, m.przystawik@tu-braunschweig.de;
Susanne Weigand, susanne.k.weigand@gmail.com; Samuel Weigel, samuel.weigel@hmtm-hannover.de

18. Februar 2025